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Busausflug nach Abu Simbel - Teil 2
Früher durfte man
noch in den Tempeln von Abu Simbel fotografieren, aber nur ohne
Blitzlicht, da die Farben der Gemälde unter dem Blitzlicht leiden.
Da sich viele Besucher nicht daran hielten, ist fotografieren nun
richtigerweise komplett verboten. Allerdings halten sich viele Besucher
auch daran nicht und die stümperhafte Organisation der
Ägypter ist dagegen völlig machtlos. Ich habe mit eigene
Augen gesehen, wie Besucher sich auf Sockelsteine im Inneren des
Tempels stellten, sich mit dem Rücken an eine Wand mit bemalten
Reliefs lehnten und die gegenüber liegende Wand mit Blitzlicht
fotografierten. Es gab zwar ein paar ägyptische Wachleute, aber
die waren desinteressiert und hoffnungslos überfordert.
Viele Besucher
fassen die vor vielen Jahrhunderten kunstvoll gemeisselten und
bemalten mit den Händen an oder lassen sich im Gedränge
einfach an der Wand entlang schieben. Tun die Ägyptischen
Wachleute im Bezug auf die Blitzlichtfotos wenigstens noch so, als
wollten sie es unterbinden, scheinen sie sich für die Grabscher
und Schieber überhaupt nicht zu interessieren.
Es schmerzt
richtig, all das mit ansehen zu müssen.
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Bekanntermassen
sind die menschlichen Ausdünstungen und der Atem ebenfalls sehr
schädlich für die Kunstwerke in den Tempeln. Dennoch gibt es
scheinbar weder ein Lüftungssystem in den Tempeln, noch ein Limit
für die Anzahl der Besucher, die gleichzeitig im Tempel sein
dürfen.
Die
Zerstörung der Pharaonenkunst wird durch die modernen Ägypter
zu Gunsten der Gewinnmaximierung offenbar billigend in Kauf genommen.
Die Eintrittspreise sind so niedrig, dass man sie durchaus verdoppeln
oder verdreifachen könnte, ohne die Besucher abzuschrecken. Mit
den Mehreinnahmen wären Lüftungssysteme leicht zu betreiben
und geordnetere Abläufe sicher auch zu realisieren. Der
Besucherstrom müsste meiner Meinung nach dringend limitiert und
besser kontrolliert werden.
Natürlich
soll der Tourismus in Ägypten noch weiter ausgebaut werden. Schon
heute ist er wichtigster Devisenbringer im Entwicklungsland
Ägypten. Das ist verständlich und sicher auch
schonend möglich, aber so wie jetzt sollte es nicht bleiben. Sonst
die die wichtigsten Denkmäler bald für immer verblasst.
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